Mobilität vernetzen

Elektronische Fahrkarten für den ÖPNV wie etwa Handytickets werden immer beliebter. Bislang muss man sich allerdings bei jedem neuen Anbieter, also Verkehrsunternehmen oder –verbund, eine entsprechende App für die Abrechnung herunterladen. Um den Kunden, die in verschiedenen Regionen unterwegs sind, dieses umständliche Vorgehen zu ersparen, hat die VDV-Tochter für Elektronisches Fahrgeldmanagement (VDV-E-Ticket Service) ein Verknüpfungssystem entwickelt. Es wurde auf der VDV-Jahrestagung 2015 in Köln vorgestellt und trägt den Namen IPSI, was für Interoperable Produktservice-Schnittstelle steht. IPSI arbeitet im Hintergrund und vernetzt die einzelnen bereits vorhandenen Apps miteinander. Für die Kunden bleibt somit also die ihnen vertraute Benutzeroberfläche erhalten, IPSI vermittelt über die Apps der entsprechenden anderen Anbieter alle erforderlichen Angaben bis hin zu Fahrscheinen. Da IPSI auch Fahrscheinkauf und Zahlungsmanagement beinhaltet, wird großer Wert auf höchstmögliche Sicherheit gelegt. Dazu wurde IPSI vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zertifiziert, auch der Caos Computer Club ist in die Überprüfung der Verschlüsselungssicherheit eingebunden. Kundendaten werden weitgehend anonymisiert, nur der jeweils für den Fahrscheinverkauf zuständige Anbieter erhält die für sein Geschäft erforderlichen zusätzlichen Angaben.

Zurzeit läuft IPSI im internen Versuchsbetrieb. Im November startet der Echtbetrieb mit den Apps der Kölner-Verkehrsbetriebe (KVB) und des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV). Weitere große Verkehrsunternehmen und –verbünde stehen schon bereit, so dass innerhalb kurzer Zeit eine Marktabdeckung von mindestens 80 % der Nahverkehrsangebote erreicht ist. Die Verknüpfungsplattform ist offen dafür, dass weitere Verkehrsträger mit ihren Apps daran andocken; Ziel ist letztendlich einer Abdeckung von 100 % möglichst nahe zu kommen.