Göppel stellt Insolvenzantrag

Göppel Bus GmbH in Nobitz-Ehrenhain

Am 30. Oktober 2014 musste die Göppel Bus GmbH erneut Insolvenz anmelden. Der traditionsreiche Hersteller aus Nobitz-Ehrenhain und Augsburg hatte bereits Ende Februar 2012 aufgrund des schwierigen Marktumfelds einen Insolvenzantrag stellen müssen und war daraufhin im März 2013 von der russischen Industrieholding Kirovsky Zavot aus St. Petersburg übernommen worden.

Als Hauptgrund für die Zahlungsschwierigkeiten nennt Göppel direkte und indirekte Folgen der Wirtschaftssanktionen aufgrund der Ukraine-Krise. So können keine deutschen Komplettbusse mehr nach Russland eingeführt werden, womit eine ins Auge gefasste Lieferung von 30 Gelenkzügen nach St. Petersburg unmöglich wurde. Angesichts der momentanen politischen Großwetterlage wäre dies ohnehin kaum opportun. Zudem hat sich die wirtschaftliche Situation in Russland dramatisch verändert, u.a. ist der Rubelkurs gegenüber Euro und Dollar eingebrochen und die Zinsen sind drastisch gestiegen. Vor diesem Hintergrund konnte und/oder wollte Kirov Göppel keine weiteren Finanzmittel mehr zur Verfügung stellen.

Die erneute Schieflage kommt nicht völlig überraschend, da die Produktion in Ehrenhain nach den Werksferien im Juli nicht wieder angefahren wurde. In jüngster Zeit zogen die Verkäufe des Go4City in Deutschland allerdings allmählich an, und das Göppel-Hauptprodukt Anhänger etablierte sich immer besser. Daher ist die Insolvenz zum jetzigen Zeitpunkt mehr als bedauerlich. Gerade beim Thema Omnibusanhänger wünschen sich die Betreiber auch weiterhin einen zweiten Anbieter neben der Schweizer Carrosserie Hess AG.

Der vorläufige Insolvenzverwalter Prof. Hess (zufällige Namensgleichheit, ohne Verbindung zur Carrosserie Hess AG), der Göppel bereits 2012/13 durch die Insolvenz führte, hat den Geschäftsbetrieb eingestellt und fast alle der 127 Mitarbeiter freigestellt.