Aktuelle News – Fahrzeuge & Hersteller

Aus Evobus wird Daimler Buses

Zum 12. Juli 2023 wird die Evobus GmbH einschließlich ihrer 13 Landesgesellschaften in Daimler Buses GmbH umbenannt. Damit will man von der Bekanntheit der Marke Daimler profitieren und die Zugehörigkeit zum Daimler-Truck-Konzern unterstreichen. Gleichzeitig werden die Servicebetriebe, die bislang den leicht irritierenden Namen Busworld Home tragen, in Daimler Buses Service Center umbenannt.

Dieser Schritt ist folgerichtig und längst überfällig, denn als Marke konnte sich Evobus kaum etablieren. Das lag nicht zuletzt auch daran, dass die Produkte weiterhin unter den Bezeichnungen Mercedes-Benz und Setra vertrieben wurden und Evobus nach außen hin kaum in Erscheinung trat. Lediglich bei der Fahrzeug-Ident-Nummer (VIN), landläufig gerne aus alter Tradition auch Fahrgestellnummer genannt, wurde zeitweise als Herstellerkennung EB für Evobus genutzt.

Ohnehin war Evobus nur eine Notlösung als Dachmarke für die 1995 zusammengeführten Omnibusaktivitäten von Mercedes-Benz und Setra. Eigentlich wollte man die vereinigte Bussparte Eurobus nennen, so lautete auch der Arbeitstitel. Diesen Markennamen trug jedoch bereits ein kroatischer Buskarossier mit Sitz in Zagreb, der 1990 als Design- und Konstruktionsbüro gegründet worden war und seit 1992 eigene Omnibusaufbauten herstellte, vornehmlich auf Volvo, aber auch auf MAN.

Unabhängig vom Namen hat Evobus jedoch ausgezeichnet demonstriert, wie eine gelungene Plattformstrategie für zwei zuvor eigenständige Marken umgesetzt werden kann, was nicht zuletzt auch das Verdienst des Gründungs-CEO Wolfgang Dietz war. Von diesem Vorbild könnten sich so manche Löwen und Greife einige dicke Scheiben abschneiden...    OS

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Siegerehrung

Bei der fünften Auflage unseres Elektrobus-Vergleichstests in Bonn, den der Omnibusspiegel mit Unterstützung der Kollegen vom Busmagazin ausrichtet, haben die beteiligten Fachjournalisten aus acht europäischen Ländern sowie die Vertreter der Verkehrsunternehmen erstmals einen Sieger gewählt. Abgestimmt werden konnte in den Bereichen Passagierkomfort, Handhabung für die Fahrer sowie Verarbeitung und Servicefreundlichkeit.

Das Rennen unter sechs namhaften Bewerbern machte der Mercedes-Benz E-Citaro, er hatte auf allen drei Feldern die Nase vorn und errang knapp 90 % der möglichen Punkte.

Der UITP-Weltkongress in Barcelona bot einen hervorragend geeigneten Rahmen, um den Mercedes-Benz E-Citaro offiziell zum Electric Bus Champion 2023 zu küren. Auf dem Foto überreichen Kirsten Krämer und Dieter Hanke als Vertreter des OS-Teams (Mitte) Siegerurkunde und Pokal an Till Oberwörder, CEO Daimler Buses (rechts), und Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Sales und Customer Services (links).

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Neue Partnerschaft bei BYD

Auf dem ÖPNV-Weltgipfel der UITP vom 4. bis zum 7. Juni 2023 in Barcelona stellt BYD ein neues Ebuschassis mit Castrosua-Karosserie vor. Das neue Fahrwerk ist für Märkte konzipiert, wo es noch eine starke Karosseriebauerszene gibt, beispielsweise die iberische Halbinsel. Von dort kommt auch der erste Aufbauer dafür, es ist das Familienunternehmen Castrosua aus Santiago de Compostela. Gemeinsam wollen die beiden Partner mit dem neuen Ebus namens Nelec den spanischen Markt erobern.

Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Busbauern bietet BYD auch kleineren Herstellern einen unkomplizierten Zugang zur Elektromobilität und profitiert andererseits von deren gutem Marktzugang, ihrer Kenntnis der jeweiligen Kundenbedürfnisse und ihrer Flexibilität.

Der Nelec ist ein vollelektrischer Niederflurbus der 12-Meter-Klasse für bis zu 92 Passagiere. Als Energiespeicher dienen wie bei BYD üblich LFP-Batterien mit einer Kapazität von 422 kWh, der Antrieb erfolgt über eine eigene Elektro-Hinterachse mit E-Motoren in den Portalgehäusen. pm/OS

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Scania stellt eigenen Omnibus-Karosseriebau ein

Nicht ganz überraschend kommt nun auch von Scania die Mitteilung, dass man den eigenen Omnibus-Karosseriebau einstellen und die dafür zuständige Abteilung im Werk in Slupsk (Polen) im ersten Quartal 2024 schließen will. Ab sofort werden keine Aufträge mehr für die Modellreihen Citywide und Interlink angenommen, die dort produziert werden. Nicht betroffen von der Stilllegung ist die Fahrgestellfertigung in Slupsk, sie wird fortgeführt.

Begründet wird dieser Schritt mit der schlechten Ertragssituation des Komplettbusgeschäfts, die sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch verschärft habe. Ohnehin sei Scania weltweit vor allem auf dem Chassissektor erfolgreich und profitabel, diesen Weg wolle man jetzt auch in Europa beschreiten.

Damit vollzieht Scania nun einen Schritt nach, den der schwedische Konkurrent Volvo bereits vor wenigen Monaten angekündigt hat. Anders als bei Volvo bleibt jedoch die deutsche Scania-Vertriebsorganisation bestehen. Auch die Zusammenarbeit mit Irizar auf dem Reisebussektor wird fortgeführt, möglicherweise könnte sie nun um einige Überlandmodelle erweitert werden.

Als Ersatz für die Stadt- und Überlandbusse der Citywide-Reihe könnte man an den Fencer denken, der vom chinesischen Partner Higer karossiert und in Großbritannien bereits vermarktet wird. Für den deutschsprachigen Raum kommt diese Lösung aber eher nicht in Frage, da sie die hiesigen Anforderungen an Qualität und Flexibilität kaum in vollem Umfang erfüllen kann.    pm/OS

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Karossier - Komplettbushersteller - Chassislieferant

Eine bemerkenswerte Entwicklung hat Caetano in den zurückliegenden Jahren absolviert, er wurde vom reinen Karossier zum Komplettbusbauer. Jetzt geht der portugiesische Hersteller noch einen Schritt weiter und liefert seine Fahrwerke sogar an andere Karossiers. Zunächst ist die Bodengruppe des Batteriebusses E.City Gold verfügbar, erster iberischer Partner ist Unvi. Daneben haben die Verantwortlichen bei Caetano aber auch Südamerika fest im Blick; nicht zuletzt aufgrund der sprachlichen Verwandtschaft bestehen zwischen Spanien und Portugal einerseits sowie Mittel- und Südamerika andererseits traditionell enge Handelsbeziehungen.
Ab nächstem Jahr will Caetano denn Karossiers dann sogar die Brennstoffzellentechnologie zugänglich machen. Voraussetzung ist allerdings, dass diese bereits Erfahrungen mit Ebussen gesammelt haben. Anders als beim Batteriebus soll es bei den Wasserstofffahrzeugen nämlich kein komplettes Chassis, sondern nur einen H2-Kit geben, bestehend aus Triebstrang, Brennstoffzelle, Tanks und entsprechender Peripherie. Damit werden auch kleinere Omnibusproduzenten in die Lage versetzt, ihren Kunden diese fortschrittliche Technologie anbieten zu können.

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