Scania stellt eigenen Omnibus-Karosseriebau ein
Nicht ganz überraschend kommt nun auch von Scania die Mitteilung, dass man den eigenen Omnibus-Karosseriebau einstellen und die dafür zuständige Abteilung im Werk in Slupsk (Polen) im ersten Quartal 2024 schließen will. Ab sofort werden keine Aufträge mehr für die Modellreihen Citywide und Interlink angenommen, die dort produziert werden. Nicht betroffen von der Stilllegung ist die Fahrgestellfertigung in Slupsk, sie wird fortgeführt.
Begründet wird dieser Schritt mit der schlechten Ertragssituation des Komplettbusgeschäfts, die sich durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch verschärft habe. Ohnehin sei Scania weltweit vor allem auf dem Chassissektor erfolgreich und profitabel, diesen Weg wolle man jetzt auch in Europa beschreiten.
Damit vollzieht Scania nun einen Schritt nach, den der schwedische Konkurrent Volvo bereits vor wenigen Monaten angekündigt hat. Anders als bei Volvo bleibt jedoch die deutsche Scania-Vertriebsorganisation bestehen. Auch die Zusammenarbeit mit Irizar auf dem Reisebussektor wird fortgeführt, möglicherweise könnte sie nun um einige Überlandmodelle erweitert werden.
Als Ersatz für die Stadt- und Überlandbusse der Citywide-Reihe könnte man an den Fencer denken, der vom chinesischen Partner Higer karossiert und in Großbritannien bereits vermarktet wird. Für den deutschsprachigen Raum kommt diese Lösung aber eher nicht in Frage, da sie die hiesigen Anforderungen an Qualität und Flexibilität kaum in vollem Umfang erfüllen kann. pm/OS