Bustouristik leidet unter Coronavirus

Das neuartige Coronavirus (Covid-19) wirkt sich immer stärker auf den Alltag aus. So hat jetzt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn empfohlen, Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern abzusagen.

Auch in der Busbranche zeigen sich immer deutlicher Folgen der Epedemie: So hatte beispielsweise VDL Deutschland seine für den 6. und 7. März vorgesehene Hausmesse in Büren (Kreis Padeerborn) kurzfristig abgesagt, nachdem in Büren einige Corona-Fälle aufgetreten waren.

Auch der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) hat sein für den 24. März geplantes Fastenfischessen abgesagt, um Mitarbeiter und Gäste nicht zu gefährden.

Besonders stark könnte die Tourismuswirtschaft unter Covid-19 leiden, denn zu Reisebeschränkungen wie etwa für Norditalien kommen Buchungszurückhaltung und Stornierungen. Der Internationale Bustouristik Verband RDA erwartet daher massive Nachteile für die Bus- und Gruppentouristik. Nach ersten Ergebnissen einer branchenweiten Umfrage ergab eine Hochrechnung am 6. März 2020, dass der bundesweite Gesamtschaden in Abhängigkeit von der Fortentwicklung der Corona-Krise zwischen 300 Mio. Euro und 500 Mio. Euro liegen dürfte. Zudem erwartet der RDA-Vorstand eine deutliche Zuspitzung in den kommenden vier Wochen.

Auf Grundlage dieser Daten fordert der RDA für die Bus- und Gruppentouristik die zeitnahe Bereitstellung zusätzlicher Betriebsmittel durch die bundeseigene Förderbank KFW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) mit einem Gesamtvolumen von 500 Mio. Euro auf Basis des bestehenden KFW-Unternehmerkredit KMU (Kleine und mittelständische Unternehmen. Eckpunkte sollten laut RDA eine 100%ige Haftungsfreistellung, ein Einheitszinssatz und eine Laufzeit von 60 Monaten sein, davon 12 Monate tilgungsfrei. Pro Antragsteller sollte eine Kreditsumme bis zu 5 % des Vorjahresumsatzes verfügbar sein, mindestens 25.000 Euro, maximal eine Million Euro. pm/OS 09.03.2020